Pulled Pork Gasgrill

5 Tipps für ein perfektes Pulled Pork

Perfektes Pulled Pork 5 Tipps

Perfektes Pulled Pork – darauf musst du achten

Ein perfekt zubereitetes Pulled Pork ist der Wunsch von Jedem Grillliebhaber, der sich an diesen amerikanischen BBQ Klassiker wagt. Doch wie bereitet man perfektes Pulled Pork zu und was gilt eigentlich als perfekt?
Nach meiner Definition ist ein Pulled Pork perfekt, wenn es im Inneren zart und saftig ist, die Kruste knusprig und schmackhaft ist und sich das Fleisch ganz leicht “pullen bzw. zerrupfen” lässt. Kein Wunder, dass Pulled Pork klassisch nur mit Coleslaw oder minimalistisch im Burger serviert wird, denn wenn das Fleisch gelungen ist, lässt es keine weiteren Wünsche offen. Damit auch dein möglicherweise erstes Pulled Pork ein voller Erfolg wird, gebe ich dir zzgl. zur Pulled Pork Anleitung hier fünf Tipps mit auf den Weg. Unabhängig davon ob du das Fleisch auf dem Gasgrill, Kugelgrill, Smoker oder im Backofen zubereiten möchtest, gelten die 5 Tipps für jede Zubereitungsweise.

Fleisch

Gerade Hobbygriller die sich zum ersten Mal an Pulled Pork wagen, wählen leider häufig ein falsches Fleischstück aus. Das ist vor allem dann ärgerlich, wenn man sich grundsätzlich an ein Rezept und Vorgaben gehalten hat, das Fleisch im Anschluss an die Zubereitung aber trotzdem zäh, trocken und ganz generell einfach nicht wirklich lecker ist. Das ist ein gängiger, aber leicht vermeidbarer Fehler. Nicht jedes Teilstück vom Schwein eignet sich für die Zubereitung von Pulled Pork. Das Fleisch muss einen gewissen Fettanteil besitzen bzw. durchwachsen sein. Demzufolge macht es also keinen Sinn, ein teures Schweinefilet am Stück zu kaufen.

Im amerikanischen BBQ gilt der Boston Butt Cut als der perfekte Zuschnitt bzw. das geeignete Teilstück für Pulled Pork. Butt hat in diesem Kontext nichts mit dem Hinterteil zutun, sondern der Boston Butt Zuschnitt besteht aus einem Teil der Schweineschulter und des Schweinehals. Da dieser Zuschnitt bei uns in Deutschland nicht oder nur sehr selten angeboten wird, nutzen wir hauptsächlich einen Schweinenacken ohne Knochen oder eine Schweineschulter mit Knochen am Stück. Die Teilstücke sind für die Pulled Pork Zubereitung genauso gut geeignet und du erzielst ein ebenso gutes Grill Ergebnis.

perfektes Pulled Pork aus einem Schweinenacken
Perfektes Pulled Pork aus einem Schweinenacken.

Teuer nicht gleich besser

Bei der Wahl des Fleisches gilt es zu beachten, das teuer nicht gleich besser bedeutet. Das Fleisch muss nicht zwingend vom Duroc– oder Iberico Schwein sein und es muss schon gar kein trockengereiftes bzw. Dry Aged Fleischstück sein. Ein ganz normaler und durchwachsener Schweinenacken am Stück vom Metzger ist super geeignet für dein Projekt – „perfektes Pulled Pork„. Sollte bei dir kein geeigneter Metzger im Umkreis sein, kann man das Fleisch alternativ auch online bestellen. In Sachen Qualität habe ich dort bisher ausschließlich gute Erfahrungen gemacht, auch wenn es definitiv etwas mehr kostet. Einen für Pulled Pork sehr gut geeigneten Schweinenacken am Stück gibt es z.B. hier.

Marinade – BBQ Rub

Ein weiterer bekannter “Anfängerfehler” passiert öfters beim Rub bzw. bei der Marinade und es wird einfach zu wenig und zu kurz mariniert. Die Folge: Das Fleisch ist im Zweifel super zart, schmeckt aber doch recht fad und geschmacklos und kommt so nicht an ein perfektes Pulled Pork ran. In Punkto BBQ Rub habe ich eine ganz klare Haltung und die lautet – Viel, hilft viel. Wir reden hier über 2,5 Kilo Fleisch oder mehr am Stück. Das darf ruhig ordentlich gewürzt werden und ebenso darf es 24 Stunden im Kühlschrank verbringen, damit die Marinade auch gut einziehen kann. In meiner Pulled Pork Anleitung empfehle ich es wie folgt: Das Fleisch wird mit einem mittel scharfen Senf eingerieben, ehe dann der BBQ Rub verteilt und in das Fleischstück einmassiert wird. Danach wandert der Schweinenacken in Frischhaltefolie und für 12 bis 24 Stunden in den Kühlschrank. Ob du nun Senf nutzt oder auf ihn ganz verzichten möchtest ist dir überlassen, jedoch solltest du bei der Trockenmarinade nicht sparsam sein. Mit dieser Vorgehensweise bin ich bisher immer gut gefahren und habe super Pulled Pork Ergebnisse erzielt.


Den Rub bzw. die Trockenmarinade kannst du dir beliebig aus deinen Lieblingsgewürzen selbst zusammenmischen oder alternativ auf einen gekauften BBQ Rub zurückgreifen. Besonders empfehlen kann ich dir dabei den BBQ Rub Pull that Piggy von Ankerkraut.

Bei einem selbst gemachten BBQ Rub kann ich dir folgende Gewürze mit dem jeweiligen Mischverhältnis empfehlen:

Magic Dust selbst gemacht
Magic Dust Rub selbst gemacht.

Die verschiedenen Gewürze in Kombination kommen sehr nah an den bekannten Magic Dust BBQ Rub ran. Dieser gilt in Amerika zu den beliebtesten Barbecue Gewürzmischungen überhaupt.

Tipp: Die Gewürzmischung Magic Dust gibt es natürlich auch direkt zu kaufen. Sehr empfehlen kann ich dir dabei Magic Dust von Ankerkraut, sowie Magic Dust von der Firma Spicebar.

Plateauphase

Bei der Pulled Pork Plateauphase passieren wohl die meisten Fehler die dazu führen, dass ein Pulled Pork nicht so gelingt, wie man sich das vorgestellt hat. Was ist eigentlich die Plateauphase?

DIe Plateauphase ist ein ganz normaler Prozess in der Pulled Pork Zubereitung bei der die Kerntemperatur deines Fleisches über einen längeren Zeitraum stagniert oder sogar leicht fällt. Bei der Zubereitung eines Pulled Pork gibt es zwei dieser Plateauphasen – die erste kommt meistens nach vier Stunden bzw. einer Kerntemperatur von ca. 72 Grad sowie noch einmal bei einer Kerntemperatur von 82 Grad. Hier passiert oft der größte Fehler, den du begehen kannst. Vor lauter Schreck, erhöhen Neulinge die Grilltemperatur, um dem Fall der Kerntemperatur entgegenzuwirken. Auch wenn es vielleicht schwer fällt, mach das bitte auf keinen Fall! Die Temperatur wird nach einer gewissen Zeit von alleine weiter steigen und es ist wie erwähnt auch ganz normal. Eine Erhöhung der Grilltemperatur wird dein Grillergebnis definitiv verschlechtern, da der Anstieg dafür sorgt, dass dein Fleisch viel trockener wird.

Tipp: Behalte im Kopf, BBQ ist kein Sprint, es ist ein Marathon. Erhöhe nicht die Temperatur, schau nicht großartig nach und bewahre Ruhe.

Grillthermometer

Das Grillthermometer ist weniger als Tipp zu verstehen, sondern viel mehr als ein “must have tool”, für ein perfektes Pulled Pork. Doch warum ist das Grillthermometer so wichtig?

Bei einem Pulled Pork wird eine Kerntemperatur von 92 – 94 Grad angestrebt und um diese zu kennen, ist ein gutes Grillthermometer ziemlich wichtig. Vor allem im Hinblick auf die zuvor erwähnte Plateauphase, lässt sich die Wunschtemperatur beispielsweise nicht über die Zeit erahnen, denn die Garzeit für Pulled Pork kann unterschiedlich lang ausfallen.

Tipp: Idealerweise hast du ein Grillthermometer mit gleich zwei Temperatur-Fühlern. Auf diesem Wege kannst du sowohl die Kerntemperatur des Fleisches, sowie auch die Garraumtemperatur im Grill messen. Besonders ältere Grillmodelle mit Temperaturanzeige im Deckel neigen dazu, nicht die genaue Garraumtemperatur anzugeben. Ein zweiter Fühler auf dem Grillrost macht absolut Sinn. Du kannst so ganz leicht prüfen, ob wirklich die beim BBQ notwendigen 110 Grad Garraumtemperatur konstant erzielt werden. Als ein sehr gutes Einsteigermodell kann ich dir hierbei das TOPELEK Grillthermometer mit zwei Fühlern sowie das ACTOPP Grillthermometer empfehlen.

Fleisch ruhen lassen

Du hast dich an eine Pulled Pork Anleitung gehalten, du hast die Pulled Pork Plateauphase problemlos überstanden, die Kerntemperatur von 92 – 94 Grad ist erreicht und das pure Geschmacksvergnügen liegt nun vor dir auf dem Grill. Es tut mir leid das zu schreiben, aber fertig bist du noch nicht. Nach dem Erreichen der Kerntemperatur ist es wichtig, dass du das Fleisch ein bis zwei Stunden ruhen lässt. Dies dient dazu, dass sich die Fleischsäfte sammeln können und das Fleisch schön saftig und zart bleibt, wenn es zerrupft wird.

Wickele das Pulled Pork in Backpapier ein und umhülle es mit Alufolie zu einem Paket. Im Anschluss daran wandert das Fleischpaket in eine vorgewärmte Thermobox oder in den Backofen. 40 Grad sind absolut ausreichend, es geht nur darum dem Fleisch die Zeit zum ruhen zu geben ohne das es gleich abkühlt. Glaube mir, das macht wirklich einiges aus.

Tipp: Pulled Pork kann ohne Probleme 3 – 4 Stunden im warmen Zustand ruhen. Also keine Panik, wenn sich deine Gäste mal verspäten oder deine Pulled Pork Beilagen etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen.

Fazit

Es bleibt festzuhalten, dass ein perfektes Pulled Pork nicht unbedingt nur an einem Rezept liegt. Es kommt oft auf Kleinigkeiten an und auf Fehlerminimierungen, denn das Problem steht bekanntlich vor dem Grill. Achte deshalb auf :

  1. die richtige Fleischauswahl mit guter Qualität
  2. die Nutzung von ausreichend BBQ Rub wie z.B. Magic Dust von Ankerkraut
  3. die Verwendung eines Grillthermometers wie z.B. das TOPELEK Grillthermometer
  4. keine Erhöhung der Temperatur bei der Plateauphase
  5. die Ruhephase nachdem die Kerntemperatur erreicht wurde – das lohnt sich.

Ich hoffe ich konnte dir mit meinen kleinen Tipps helfen. Pulled Pork ist kein Hexenwerk, aber wenn du perfektes Pulled Pork möchtest, solltest du auch die Kleinigkeiten und die Details beachten. Hier entscheidet sich, ob das Fleisch perfekt wird oder eben nicht. Damit du bei deinem Grill Projekt nichts vergisst, schau doch auch einmal in meine Pulled Pork Checkliste.